Chronik
des 1. MWSC |
Es
war einmal... |
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ein
schöner Sommerabend am 8. Juni 1966. 31 Motorbootbegeisterte
fanden sich in der Bahnhofgaststätte Straubing zusammen und gründeten
den 1. MWSC Straubing. Als Ihren 1. Vorsitzenden wählten Sie
Hannes Schauer, der dann die ersten, schweren Jahre Aufbauarbeit
leistete. Insgesamt 10 Jahre leitete er die Geschicke des Vereins.
Am Anfang stand die Suche nach einem geeigneten Vereinsgelände.
Nach intensiven Bemühungen wurde man am rechten Donauufer bei
Stromkilometer 2314 in der Gemarkung Ittling fündig. Allerdings
war das Gelände in der Urform nicht für den Verein geeignet. Mit
großem Eifer wurde das Gelände kultiviert. In die natürlichen
Gegebenheiten wurde eine Slipanlage eingebunden und Stege
errichtet. Damit war zu jener Zeit die Grundlage für den
Motorbootsport geschaffen. Ende 1960/Anfang 1970 bestimmten
Sportboote von 20 - 50 PS das Bild. Mit 65 PS war man bereits
"Oberliga". Da das Gelände im Hochwasserbereich liegt,
konnte man als Vereinsheim keine festen Gebäude errichten.
Als
Ersatzlösung wurden ausrangierte Postomnibusse gekauft und
zu Vereinsheimen umgebaut. Dies musste wegen der jährlichen Überschwemmung
mehrmals erfolgen. Die wassersportliche Entwicklung begann
unmittelbar nach Gründung des Vereins. Bereits
1969 wurden die ersten Wasserskischauen veranstaltet. Dabei wurde
auch die erste in Europa gezeigte Sechser Pyramide gefahren.
Neben diesen Wasserskiveranstaltungen begannen einige Mitglieder
auch den Motorbootrennsport. Nach schwierigen Anfängen konnten
sich unsere Mitglieder Heribert Hupf, Jonny Müller und Edward
Paul bis in die Weltspitze vorarbeiten. In der Folgezeit wurden
Deutsche Meisterschaften, Europameisterschaften und
Weltmeisterschaften gewonnen. |
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1973
war die Mitgliederzahl auf 127 angewachsen. Die Boote wurden länger, die
Motoren wurden stärker und zunehmend wurden Bootstouren unternommen. Es
war immer schon ein Anliegen des Clubs die Sicherheit des Bootssports zu
erhöhen. Aus diesem Grund begann man eine Bootsfahrschule. Die Ausbildung
wurde sehr gründlich und mit viel Eifer vorgenommen. Die Bemühungen
wurden dadurch belohnt, dass der Deutsche Motoryachtverband unsere
Fahrschule zur anerkannten Ausbildungsstätte erhob. Wegen seiner Gründlichkeit
sind auch heute unsere Führerscheinkurse weit über Straubing hinaus
bekannt. Mittlerweile wurden in unserem Bereich, die meisten Führerscheininhaber
von der Fahrschule des 1. MWSC ausgebildet. |
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Im
Oktober 1975 konnten wir durch den Kauf des Wohnschiffes
"Salamander" vom Wasser- und Schifffahrtsamt Regensburg ein, den
Platzverhältnissen angepasstes Clubheim, erwerben. Es wurde vorläufig
von Regensburg in den Betriebshafen des WSA nach Straubing geschleppt.
Aufopfernd und in ungezählten Stunden gelang es den Mitgliedern, das zum
Verschrotten ausgeschriebene Schiff zu restaurieren, um das uns viele
Clubs beneiden. Gleichzeitig traten aber auch Probleme auf. Er musste vom
Wasser auf die Wiese gebracht werden. Dies gelang uns mit Hilfe unseres
Ehrenmitgliedes Adolf Bergmeier und dem WSA RGB und eines Hochwassers. Der
"Salamander" wurde zunächst neben der Pappelreihe verankert und
wir warteten diesmal freudig auf ein Hochwasser. Erst ein Jahr später
stieg der Wasserspiegel so hoch an, dass er, und diesmal mit Hilfe unserer
Freunde vom THW Straubing, an den jetzigen Standort gebracht werden
konnte. Er wurde dort zum Mittelpunkt des Clublebens, Feiern,
Veranstaltungen und Führerscheinausbildungen.
1976 wurde bei Kaiserwetter das 10jährige Clubjubiläum gefeiert. 2 Tage
lang herrschte Hochstimmung, was nicht heißen soll, dass sonst Trübsal
geblasen wird.
Durch die intensivere Vereinstätigkeit wurden auch die
wasserskisportlichen Aktivitäten ausgedehnt. Regelmäßig wurden zum
Straubinger Gäubodenvolksfest Wasserskischauen mit ständig wechselnden
Programmen gezeigt. Durch unsere Erfolge wurden wir auch anderen Orts für
Wasserskischauen engagiert.
Durch ständig steigende Mitgliederzahlen musste auch die Steganlage
erneuert werden. Dies war nur mit erheblichen finanziellem Aufwand
möglich. Die Steganlage wurde so konstruiert, dass sie mit üblichen
Container - LKWs zu Wasser gelassen und auch wieder herausgenommen werden
kann. |
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Bis
1985 schritt der Rostfraß am Schiffsrumpf des Salamander soweit fort,
dass er nicht mehr schwimmfähig war. Nun baten wir erneut das THW um
Unterstützung. Das ca 100 Tonnen schwere Schiff musste um 1,5 Meter
gehoben werden, da unser Clubheim beim nächsten Hochwasser "Land
unter" gemeldet hätte. In einer großartigen Aktion wurde der Koloss
Zentimeter für Zentimeter gehoben. Das THW testete dabei völlig neue
Hebekissen mit Erfolg! In luftiger Höhe konnte nun der Boden restauriert
werden.
Ein Jahr später, im Herbst 1985, entschlossen wir uns, anstelle des
bisher selbst erzeugten Stroms mittels eines Dieselgenerators, für den
Strom aus der Steckdose. Dies erforderte eine 600 Meter lange Erdleitung
bis zur nächsten Anschlussstelle Ittling. Das war nur mit enormen Kosten-
und Arbeitsaufwand möglich. Die Maßnahme war auch aus Gründen der
Umweltbelästigung dringend erforderlich. |
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Am
07. Juli 1986 konnten wir auf unserem Vereinsgelände in Ittling unser
20-jähriges Bestehen feiern. Bei dieser Feierlichkeit standen
Geselligkeit, kulinarische Genüsse und ein Gaudiwettbewerb im Mittelpunkt
der Jubiläumsveranstaltung. Große Freude bereitete uns ein schriftliches
Grußwort von Staatsminister Alfred Dick, in dem der Umweltminister dem
Verein bestätigte, das er „seine Verantwortung für den Natur- und
Umweltschutz von Anfang an ernst genommen habe, und so aus der Sicht des
Umwelt- und Naturschutzes gegen Wassersport und Erholungsnutzung kein
Einwand besteht“. |
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Aufgrund
eines Unfalls des Schiffes „Ronaja“ wurde 1997 die Aitrachmündung
aufgeschwemmt und die Clubeigene Slipanlage beschädigt. Die Durchführung
der Reparaturarbeiten gestaltete sich hierbei sehr problematisch. Es
mussten Betonplatten und ca. 25 Tonnen Flußbausteine eingebracht werden,
um Unterspülungen und Absacken der Hänger zu verhindern. |
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Der
1. MWSC Straubing hatte 1999 gleich zweimal Grund zu feiern. Zum einen
bestand der Verein nun schon 33 Jahre, und zum anderen war durch die
kooperative Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt, eine Durchführung
der Erweiterung des Anlegesteg auf eine Gesamtlänge von 42 Metern möglich
geworden. Zahlreiche Ehrengäste feierten mit uns die Einweihung dieser
verlängerten Steganlage. |
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Im
Jahr 2003 stand die Sanierung des Clubschiffs „Salamander“ im
Vordergrund. Diese Sanierungsarbeiten waren nötig geworden, da dass
Unterwasserschiff Mängel aufwies, die ein Aufschwimmen bei Hochwasser
nicht mehr gewährleisteten. Die nächst größere Maßnahme, die noch vor
Saisonbeginn 2004 bewältigt werden musste waren Baggerarbeiten im Bereich
der Steganlage. Größere Ablagerungen von Sand und Kies mussten dringend
entfernt werden, um auch bei
Niedrigwasser einen gefahrlosen Bootsbetrieb, weiterhin ermöglichen zu können. |
Im
Winter 2005 wurde aufgrund eines Schiffsunfall die Slipanlage so stark in
Mitleidenschaft gezogen, dass es unmöglich war diese weiterhin zu
benutzen. Deshalb musste eine neue Slipanlage gebaut werden. Hierfür benötigte
der 1. MWSC 30 Tonnen Spundwandprofile, den Einsatz von 3 Bagger, darunter
einen 20 Tonnen Raupenbagger und unzählige Arbeitsstunden der
Vereinsmitglieder. Der Zeitraum der Arbeiten belief sich von Mitte Juli
bis Oktober. Die Arbeiten wurden durch einen nicht unerheblichen Teil
aus Spenden der Vereinsmitglieder finanziert.
Nicht nur am Clubgelände wurden 2005 Neuarbeiten durchgeführt, auch am
Clubschiff „Salamander“ wurden Innenrenovierungen vorgenommen. Räume
wie Küche, Aufenthaltsraum…wurden verschönert, um so das Vereinsleben
noch gemütlicher gestalten zu können. |
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Am
Samstag, den 8. Juli 2006 bei strahlendem Sonnenschein konnte der 1. MWSC
auf sein 40-jähriges Bestehen zurückblicken. Die Schirmherrschaft dieses
Festes übernahm Herr Oberbürgermeister Reinhold Perlak. Die Ehrengäste,
Herr Landrat Alfred Reisinger, Herr Bürgermeister Markus
Pannermayer, Abordnungen des THW Forchheim, des Bezirksfischereinvereins,
des Kanuclubs, des Tennisclubs Ittling und das Präsidialmitglied a. D.
des DMYV, Herr Bruno Buchta überbrachten dem Verein ihre Glückwünsche.
Gründer des Vereins, Erich Sennebogen, Ernst Kick, Horst Müller und
Ehrenmitglied Adolf Bergmeier nahmen am Fest teil. Nach der Begrüßung
der Ehrengäste und Würdigung der Arbeit der Mitglieder durch Präsident
Robert Stöckel und der Festansprache des Schirmherrn Herrn Oberbürgermeister
Reinhold Perlak zeigten die Wasserskisportler des Vereins ihr Können bei
einer eindrucksvollen Wasserskishow. Bereits am Nachmittag erfreuten sich
die Kinder des Vereins bei verschiedenen Spielen zu Land und zu Wasser, während
die Erwachsenen einen gemütlichen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen
verbrachten. Nach einem gemeinsamen Abendessen fand diese gelungene
Festlichkeit mit einem gemütlichen Beisammensein mit Tanz bei
stimmungsvoller Musik in den frühen Morgenstunden ihren Ausklang. |
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Wir
hoffen, dass wir auch in Zukunft alle auf uns zukommenden Aufgaben bewältigen
werden. |